Braß & Flume

MitarbeiterInnen


Bastian Schwinn, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
E-Mail: schwinn@psychotherapie-bonnbeuel.de


Da Sie sich vermutlich für eine Psychotherapie interessieren, möchte ich mich und mein Verständnis von Psychotherapie gerne vorstellen. Dabei können sich natürlich auch Fragen ergeben, die ich Ihnen gerne bei einem Kennenlerntermin beantworten kann. So können Sie noch viel besser eine Entscheidung für oder gegen eine Psychotherapie treffen. Falls du dich als Jugendlicher oder junger Erwachsener lieber mit einem Du angesprochen fühlst, kannst du im folgenden Text das „Sie“ natürlich gerne durch ein „Du“ ersetzen.

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was Psychotherapie überhaupt ist und welche unterschiedlichen Verfahren es gibt. Neben dem von mir erlernten verhaltenstherapeutischen Ansatz gibt es aktuell als von den Krankenkassen finanzierten Verfahren die psychodynamisch orientierten Verfahren (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und analytische Psychotherapie) und die systemische Therapie. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der theoretischen Überlegungen, wie ein Problem entsteht und dementsprechend eine Lösung gefunden werden kann. Ich selbst habe die Approbation für die verhaltenstherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wenn das Alter bei Therapiebeginn noch unter 21 Jahren liegt. Da die Vielfalt an Verfahren erst einmal überfordernd sein kann („Was soll ich denn nun machen?“), kann ein erstes Gespräch auch hierüber aufklären. Eine wirklich falsche Entscheidung können Sie jedoch nicht treffen, da die vergleichende Therapieforschung zeigt, dass alle Verfahren ähnlich wirksam sind – und sogar sehr wirksam. Entscheidender ist tatsächlich, ob – egal welches Verfahren – ein gutes Arbeitsbündnis entsteht. Erst wenn Sie sich verstanden fühlen, wir eine tragfähige therapeutische Beziehung aufbauen können, Ihre Erwartungen mit meinen Angeboten übereinstimmen, sodass beispielsweise therapeutische Aufgaben für Sie sinnvoll sind und so Veränderungen möglich werden, ist eine Psychotherapie wirklich effektiv . Darum möchte ich mich und meine Haltung beschreiben. So können Sie bereits jetzt prüfen, ob eine Zusammenarbeit zunächst vorstellbar ist.

Mein Name ist Bastian Schwinn und ich wohne seit 2021 in meiner neuen Wahlheimat Köln. Aufgewachsen im Odenwald in der Nähe von Heidelberg, bin ich im Laufe meines Studien- und Berufslebens schließlich in Köln angekommen, wo ich mich auf Grund von Land und Leuten sehr wohl fühle (zugegeben: eher Leute als Land). Schon früh galt mein Interesse, sowohl mit Kindern, Jugendlichen als auch Erwachsenen arbeiten zu wollen und mich von kleinen und großen Klient*innen mit ihren ganz unterschiedlichen Themen berühren zu lassen. Ich freue mich, daran teilhaben zu dürfen, wie Menschen in und außerhalb von Therapiesitzungen die eigene Lebensfreude und Lebendigkeit wiederentdecken.

Nach meinem Bachelor-Studium im Bereich Bildungswissenschaften/Lebenslanges Lernen an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg habe ich in einer stationären Wohngruppe in Wiesbaden als Sozialpädagoge schwerpunktmäßig im Hinblick auf eine Verselbständigung von Jugendlichen gearbeitet. Eine Grundausbildung als systemischer Berater am isb (Institut für systemische Beratung) in Wiesloch war hierfür und für alle späteren Tätigkeiten äußerst hilfreich, da für mich eine auf Ressourcen fokussierende und lösungsorientierte Haltung zwar eher ungewöhnlich, zugleich aber viele Veränderungsmöglichkeiten eröffnet hat.
Mit dem Ende meines Master-Studiums der Erziehungswissenschaft an der Universität Mainz habe ich das stationäre Jugendhilfesetting verlassen und im Bereich der ambulanten Jugendhilfe (Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Eltern im privaten Umfeld) im Heidelberger Umland zu arbeiten begonnen und vermehrt Freude an Elternarbeit gefunden.

Mit dem Start meiner Weiterbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (Verhaltenstherapie) bin ich schließlich nach Köln gezogen. Hierbei konnte ich psychiatrische Krankheitsbilder kennenlernen und habe eine psychotherapeutische Haltung entwickelt. Es ist das Zusammenspiel von Gefühlen, die auf dahinterliegende Bedürfnisse verweisen und die immer (!) Berechtigung haben, was als Kern meiner Grundhaltung beschrieben werden kann. Ich betrachte daher unangenehmes Erleben und Symptome als Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse in Vergangenheit und Gegenwart, die gemeinsam entdeckt werden können und nun befriedigt werden dürfen. Es geht daher nicht um eine Veränderung der Bedürfnisse, sondern darum, den Blick auf die Strategien, mit denen wir unsere ganz eigenen Wünsche und Ziele zu erreichen versuchen, zu verändern. So kann Leid reduziert und Lebenszufriedenheit gefördert werden. Da Bedürfnisse außerdem häufig schon über Generationen hinweg nicht ausreichend befriedigt worden sind, sodass auch Eltern oftmals noch gar nicht so genau wissen, was ihre Kinder und mitunter sie selbst für ein Leben mit mehr Zufriedenheit und Glück brauchen können, wird deutlich, dass die Frage nach der Schuld für gegenwärtige Schwierigkeiten unpassend ist und ich diese daher nicht stellen werde.

Meine verhaltenstherapeutisch-bedürfnisorientierte Grundhaltung wird ergänzt durch eine insgesamt methodisch offene systemische Perspektive mit – falls gewünscht – hypnotherapeutischen Elementen. Das bedeutet, dass – systemisch – Verhaltensänderungen (zur Erinnerung: diese sollen Bedürfnisse mit weniger Leid für sich und andere sicherstellen) im Kontext von Familie, Freundschaften, Schule und Beruf sowie Freizeit auch auf ihre Auswirkungen hin betrachtet werden, um sie passgenauer umsetzen zu können. Die hypnotherapeutischen Methoden sind dabei als Katalysator zu betrachten, da sie häufig erstaunlich schnell Kompetenzen erlebbar und dadurch Verhaltensänderungen möglich machen.
Persönlich ist mir außerdem eine wertschätzende und humorvolle, teilweise bildhafte und spielerische Arbeitsweise wichtig, in der zugleich der Raum für Belastungen und intensive Gefühle in den Therapiesitzungen gewahrt bleibt.

Da ich Veränderung immer auch als Resultat eines gelingenden Arbeitsbündnisses verstehe, ist es mir wichtig, hervorzuheben, dass es dafür ausreichend Vertrauen braucht, um emotionale und belastende Themen einbringen zu können. Letztendlich haben alle Verfahren gemeinsam, dass über einen tiefergehenden zwischenmenschlichen Kontakt Veränderung entstehen kann. Ich möchte daher explizit Abstand von dubiosen oder nur an Technik orientierten Heilsversprechen nehmen, die eine Zielerreichung innerhalb weniger Termine vermeintlich garantieren oder Hypnose als Wunderheilmittel anpreisen, bei der nach einer Sitzung alle Probleme gelöst sind.
Manchmal können tatsächlich schon wenige Termine ausreichen. Genauso dürfen hingegen schon lange andauernde Belastungen erst ausreichend in einer tragfähigen Beziehung gewürdigt werden, da gerade hierin oftmals bedeutsame Fähigkeiten und Bedürfnisse zum Ausdruck kommen.

Falls Sie Interesse an einem Kennenlernen haben, können Sie gerne Kontakt zu mir aufnehmen und ich melde mich dann bei Ihnen zurück. Auf Grund begrenzter Kapazitäten möchte ich schon jetzt darauf hinweisen, dass ich eher am Vormittag Termine anbieten kann als in den Nachmittagsstunden. Ich bin montags und dienstags in der Praxis vor Ort, an den anderen Tagen bin ich im kinder- und jugendpsychiatrischen (nicht -psychotherapeutischen) Bereich tätig. Ich freue mich auf Ihre Nachricht.